#wien30

Die Wiener Gemeinderatswahlen 2020 nahm der Verein Wiener Jugendzentren zum Anlass, darauf aufmerksam zu machen, dass 30% der Wiener*innen nicht wählen dürfen. Das gelang mit der Kampagne #wien30, die wir konzipiert und begleitet haben. Sie zeigt auf, was bleibt, wenn 30% fehlen. In eine zweite Runde ging die Kampagne anlässlich der Bundespräsidentschaftswahlen 2022. 

Awareness-Kampagne

Kund*in

Der gemeinnützige Verein Wiener Jugendzentren ist der größte professionelle Anbieter von Offener Kinder- und Jugendarbeit in Wien. Ca. 300 Mitarbeiter*innen und 40 Einrichtungen und Projekte bieten Jugendlichen kostenlose Freizeiträume und -aktivitäten. 

ausgangssituation

Bei den Wiener Gemeinderatswahlen im Herbst 2020 waren 30 Prozent der Wiener Bevölkerung  nicht wahlberechtigt. Besonders betroffen sind Jugendliche, die damit völlig von jeglicher politischer Partizipation ausgeschlossen werden, obwohl sie hier geboren und aufgewachsen sind. Der Verein Wiener Jugendzentren wollte darauf rund um den Wahltag aufmerksam machen. 

unser ansatz

Unter der Leitfrage „Was bleibt, wenn 30% fehlen?“ haben wir eine Kampagne konzipiert, die diese fehlenden Teile der Gesellschaft auf allen Ebenen erlebbar macht — in der Kultur, in der Gesellschaft, im öffentlichen Raum. Was bleibt, ist ein unvollständiges Wien: Es ist, als ob 30 Prozent vom Sportplatz oder 30 Prozent vom Marktstandl fehlen.

die umsetzung

Online und in den Medien rückte die Kampagne jene in den Fokus, die derzeit ausgeschlossen sind: Nicht wahlberechtigte junge Wiener*innen, die gerne ihre Stadt mitgestalten würden, aber nicht dürfen.  Bei Presseterminen kamen Jugendliche zu Wort und erzählten als Erfahrungsexpert*innen zusammen mit Jugendarbeiter*innen und Wahlrechtsexpert*innen, wieso sich an der aktuellen Situation unbedingt etwas ändern muss. Für Instagram und Facebook entwickelten wir einen Story-Filter bzw. Profilbildrahmen, mit dem Unterstützer*innen die Forderung nach mehr Mitbestimmung für alle Wiener*innen platzieren konnten. Begleitet wurden die aktivierenden Elemente online von Portraits junger „Nichtwählendürfer*innen“ und informativem Content zu Demokratie und Wahlen. 

Die Sujets haben auf den ersten Blick spürbar gemacht, was passiert, wenn 30 Prozent von Wien fehlen. Zentrales Element der Bildsprache sind die Fotos von für Jugendliche wichtigen Orten Wiens, wie der Wiener Prater. Die Verpixelung wurde in weiterer Folge für sämtliche grafischen Elemente weitergedacht. Als Kampagnenvisual wurde der Schriftzug wien30 entwickelt. Ausgehend vom 💯 Emoji, das in der Messenger-Kommunikation für „hervorragend“ steht, wurde es hier zu einem Symbol der Hoffnung.

In der zweiten Auflage anlässlich der Bundespräsidentschaftswahlen 2022 stand die Frage "Was bleibt, wenn
Eine*r von Drei fehlt?" im Fokus: Anhand alltäglicher Gegenstände wie 3 Öffi-Tickets vs. 2 Reisepässe zeigen die Sujets, dass Menschen, die hier verwurzelt sind und sich in der Gesellschaft einbringen, beim Wählen leider ausgeschlossen sind. 
 

Der erfolg

Die Kampagne erreichte über 30 Medienberichte, in denen es vor allem um die Geschichten der jungen „Nichtwählendürfer*innen“ ging. Auf Social Media stieß #wien30 auf große Aufmerksamkeit: Nicht wahlberechtigte Wiener*innen erzählten über ihre Erfahrungen. nutzten die Der Instagram-Filter wurde 6.300 Mal gesehen und knapp 1000 Mal in der App geöffnet. 

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